Information 02/2024 - Was Klimaanpassung mit unserer Wirtschaft zu tun hat

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KLAR! News- Beitrag 02/2024


Tourismus und Klimawandel – Was Klimaanpassung mit unserer Wirtschaft zu tun hat


Der weltweite Klimawandel hat erhebliche Auswirkungen auf verschiedene Wirtschaftszweige, und der Tourismussektor bildet hier keine Ausnahme. Diese Ausgabe der KLAR! News zeigt, was das sich verändernde Klima mit dem Tourismus macht und wie wir uns anpassen können.


Die Herausforderungen im Blick

Die Veränderungen im Klima haben bereits jetzt spürbare Auswirkungen auf den Tourismus. Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Stürme und Überschwemmungen können Reiseziele beeinträchtigen und die Sicherheit von Reisenden gefährden. Die Schneegrenzen in den Alpen steigen, was Winterurlaube in niedriger gelegenen Regionen beeinträchtigen kann. Meeresspiegelanstiege bedrohen Küstentourismusgebiete, während Hitzeperioden in traditionellen Urlaubsdestinationen zu unattraktiven Reisezeiten führen können. Die erhöhten Temperaturen könnten die Verbreitung von Krankheiten begünstigen, die zuvor in bestimmten Regionen nicht präsent waren. Dies kann die Gesundheit von Reisenden gefährden. 

Laut dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) besteht die Gefahr, dass Naturkatastrophen und extreme Wetterereignisse die Infrastruktur beeinträchtigen, was wiederum negative Auswirkungen auf die Tourismuswirtschaft haben kann. Zudem können schmelzende Gletscher, steigende Meeresspiegel und veränderte Ökosysteme die Attraktivität von Reisezielen beeinträchtigen. Skiorte könnten beispielsweise durch geringere Schneefälle weniger attraktiv werden.



Veränderung als Chance nutzen

Trotz der Risiken bietet der Klimawandel auch Chancen für den Tourismussektor. Neue Reiseziele könnten aufgrund sich ändernder klimatischer Bedingungen an Attraktivität gewinnen. So könnten bisher weniger bekannte Orte mit gemäßigterem Klima an Beliebtheit gewinnen. Dies eröffnet die Möglichkeit, neue, bislang unentdeckte Reiseziele zu erschließen. So kann es sein, dass einige Regionen von den Auswirkungen des Klimawandels weniger stark betroffen sind und somit zu bevorzugten Orten für Kultur- und Naturerlebnisse werden. Dies könnte zu einer Umverteilung von touristischen Strömen führen. In den Alpen wurde in der Vergangenheit immer wieder von einem Wiedererstarken der Sommerfrische gesprochen. Neue alte Konzepte eröffnen die Möglichkeit, einen ganzjährigen Tourismus anzubieten und so die Wirtschaft in der Region unabhängig von der Saison stabil zu halten. 

Außerdem könnte der steigende Fokus auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu einem verstärkten Interesse an nachhaltigem Tourismus führen. Reisende suchen vermehrt nach umweltfreundlichen Unterkünften, nachhaltigen Reiseoptionen und Möglichkeiten zur Minimierung ihres ökologischen Fußabdrucks. Die zunehmende Berichterstattung über die Auswirkungen des Klimawandels sensibilisiert Reisende. Dies kann zu einem bewussteren Umgang mit Reiseentscheidungen führen, bei dem Umweltaspekte und nachhaltige Praktiken stärker berücksichtigt werden.

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) betont, dass eine frühzeitige Anpassung des Tourismussektors an den Klimawandel auch neue Geschäftsmöglichkeiten schaffen kann. Dazu gehören beispielsweise die Entwicklung von klimaresilienten Infrastrukturen oder die Einführung von umweltfreundlichen Transportmitteln.


Nachhaltige Handlungsweisen - Anpassungsstrategien für den Tourismus im Klimawandel

Um den Tourismussektor auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten, sind umfassende Anpassungsmaßnahmen erforderlich. Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass eine nachhaltige Entwicklung im Tourismus, unter Berücksichtigung von ökologischen, sozialen und ökonomischen Aspekten, entscheidend ist.

Auch ein entscheidender Schritt ist die Entwicklung und Umsetzung von Klimaanpassungsstrategien. Diese könnten den Ausbau erneuerbarer Energien, die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und den Schutz gefährdeter Gebiete umfassen. Die Einbindung der lokalen Gemeinschaften in Entscheidungsprozesse ist entscheidend, um eine breite Unterstützung und eine nachhaltige Entwicklung sicherzustellen.

Die österreichische Bundesregierung betont in ihrer Informationsplattform, dass eine Anpassung auf kommunaler Ebene im Tourismussektor eine stärkere Vernetzung von Akteuren erfordert, um effektive Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Die Sensibilisierung der Tourismusbranche und der Reisenden für die Auswirkungen des Klimawandels spielt dabei eine zentrale Rolle.

Insgesamt erfordert der Tourismus im Klimawandel eine proaktive Herangehensweise, um die Risiken zu mindern, die Chancen zu nutzen und gleichzeitig einen nachhaltigen und verantwortungsbewussten Tourismussektor zu fördern. Nur durch eine koordinierte Anstrengung auf globaler, nationaler und lokaler Ebene kann der Tourismus nachhaltig und klimaresilient gestaltet werden.


Quellen:

Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft 2024: Klimawandel und Tourismus. Klimawandel und Tourismus (bmaw.gv.at), zugegriffen am 26.01.202

GeoShere Austria 2024: Tourismus. Tourismus — ZAMG , zugegriffen am 26.01.2024

Umwelt Bundesamt 2022: Anpassung an den Klimawandel im Tourismus. Anpassung an den Klimawandel im Tourismus | Umweltbundesamt, zugegriffen am 26.01.2024

BMK Infothek 2021: Die Klimakrise als Chance & Gefahr für den heimischen Tourismus. Die Klimakrise als Chance & Gefahr für den heimischen Tourismus – BMK INFOTHEK, zugegriffen am 26.01.2024

 

Text: Nina Debelius


30.01.2024